Laufen
Laufen konnte ich bereits mit einem Jahr und habe es bis heute nicht verlernt. Unglaublicherweise hat es zu 4 Marathons gereicht, zweimal in Hamburg und zweimal in Frankfurt. Bereits bei meinem ersten Marathon in Hamburg musste ich erkennen, dass gründliche Vorbereitung auch für einen naturbegabten Läufer wie mich nötig war. Nach meiner Anreise zum Marathonstart von Lüneburg nach Hamburg auf dem Motorrad - quasi in Laufbekleidung bei 3°C - stellte ich erfreut fest, dass ich auf den ersten 10 km meine Beine gar nicht spürte - vor Kälte! Von KM 10 bis KM 20 fühlte ich mich gut, auch die Beine wurden wieder empfindungsfähig und signalisierten ab KM 21 eine ungewohnte Schwere. Die steigerte sich bis KM 30 ins Unermessliche, so dass ich bei KM 30, 35 und 40 (!!!) in den damals noch vorhandenen Massagezelten verschwinden musste, um mir die Krämpfe rausmassieren zu lassen. So hervorragend physiotherapeutisch versorgt schaffte ich auch die letzen 2 km, auf denen mich das Publikum tatkräftig mit Bier- und Bananengaben unterstützte. Zum Dank verteilte ich die Orangen von den Versorgungsstationen unter den Zuschauern. Das Ziel erreichte ich nach stolzen 4:33:23, aber davon sind 30 Minuten Aufenthalt in den Massagezelten inkl. Warteschlangen abzuziehen, aber wie gesagt, ohne die wäre wörtlich nix mehr gegangen. Die Heimfahrt verlief problemlos, im 4. Gang mit schleifender Kupplung. Zum Schalten konnte ich die Muskulatur nicht mehr bewegen.
Nachdem mir meine netten Kollegen zum Ausstand eine Einladung zum Berglauf auf die Burg Hohenzollern 2003 ausgesprochen hatten, sah ich mich im Zugzwang und das Lauffieber hat mich erneut gepackt. So absolvierte ich nach dem Berglauf, der doch eher was für Gemsen ist, hochmotiviert den 10-km-Filderlauf. Von diesem vielversprechenden Laufergebnis angespornt konnte ich auch 2004 beim Stuttgart-Halbmarathon - nach erstmalig diszipliniertem Training (zugegebener Maßen nur mit unbedingt notwendigen Minimalumfängen) - passable 1:34:24 erreichen, ohne den Puls höher als 170 zu treiben.....